Gerdi Seidel    
Vom Leben und Überleben eines ›Luxusfachs‹  
Die Anfangsjahre der Romanistik in der DDR  
(Studien zur Wissenschafts-
und Universitätsgeschichte; Band 10)
2005, 330 Seiten, Brosch.,
€ 39,80
ISBN 3-935025-79-3
 
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Während die Erforschung der Geisteswissenschaften im ›Dritten Reich‹ in den letzten Jahren weit vorangeschritten ist, steckt die der ehemaligen SBZ/DDR noch in den Anfängen, obwohl der Zeitraum über vierzig Jahre umfaßt und zahlreiche Spuren geblieben sind. Insofern ist die vorliegende Arbeit ein Stück Grundlagenforschung.Anhand der Geschichte eines traditionsreichen kleinen Fachs, der Romanistik, das schon bald zum immer wieder in seiner Existenz bedrohten Luxus- oder Verlegenheitsfach herabsank, kann die Verfasserin wesentliche Bedingungen einer einst angesehenen Geisteswissenschaft im DDR-Sozialismus nachzeichnen. Deren profilierteste noch lebende Vertreter – von Werner Bahner über Manfred Naumann bis Rita Schober – haben ihr in Interviews Auskunft über die fünfzehn ›Anfangsjahre‹ der Romanistik in der DDR erteilt, die im Zentrum der Untersuchung stehen. Diese Aussagen werden durch die Auswertung der reichhaltigen SAPMO-Bestände (Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR) im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde sowie der einschlägigen Sach- und Personalakten der Universitätsarchive von Berlin (Humboldt-Universität), Greifswald, Halle, Jena und Leipzig ergänzt. Wichtige Aufschlüsse liefern die Klemperer-Tagebücher und die z. T. bereits edierten sowie die ungedruckten Briefe von Werner Krauss, die sich heute im Besitz der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften befinden.

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