Christian Weyers  
Die Vermessung der Nouvelle-France  
Historische Land- und Seekarten von Kanada aus dem 17. und 18. Jahrhundert in der Kurfürstlichen Bibliothek zu Dresden.  

Ein kartographisches Projekt unter der Leitung und Herausgeberschaft von Ingo Kolboom

2016, 324 Seiten, 105 Abbildungen und Karten,
Hardcover, 29,7 x 26,6 cm
€ 34,90 [D]
ISBN 978-3-939381-66-2

 

In der Kartensammlung der ehemals Kurfürstlichen, ab 1806 Königlichen Öffentlichen Bibliothek Dresden– heute Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) – lagert eine große Anzahl wertvoller Land- und Seekarten, welche die Erforschung und Besiedlung Nordamerikas von französischer Seite dokumentieren. Bislang wurden diese Karten weder von der historischen Kanadaforschung wahrgenommen oder kartographisch als eigenes Korpus evaluiert, noch wurden sie im politisch-historischen Kontext nach systematischen philologischen und ikonographischen Kriterien aufgearbeitet. Dies war das Anliegen eines mehrjährigen, von Professor Kolboom geleiteten Forschungsprojekts an der Technischen Universität Dresden, dessen Ergebnis mit diesem Band erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Ausgehend von einer von Ingo Kolboom vorgenommen Rückschau auf die «Nouvelle-France» als veritables «kartographisches Abenteuer» nimmt Christian Weyers eine umfassende Bestandsaufnahme des Dresdner Kartenbestandes zum Atlantischen Kanada vor. Der zeitliche Schwerpunkt liegt auf der Epoche zwischen den ersten dauerhaften französischen Niederlassungen am Sankt Lorenz-Strom ab dem Anfang des 17. Jahrhunderts und der für Frankreich schicksalhaften Wende von 1760, als es von seinem Konkurrenten Großbritannien aus seinen Kolonien in Nordamerika vertrieben wurde. Geographisch liegt der Schwerpunkt auf dem demographischen und politisch-administrativen Zentrum der «Nouvelle-France», also auf dem Gebiet mit dem historischen Namen «Canada» am Sankt Lorenz-Strom, dem Nukleus der späteren britischen «Province of Quebec» bzw. der heutigen frankophonen Provinz Québec.
Prof. Dr. Dr. h.c. Ingo Kolboom, Historiker, Politikwissenschaftler und Romanist. Bis 1994 u.a. Forschungsdirektor in der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) in Bonn, bis 2012 Professor für Frankreichstudien und Frankophonie an der Technischen Universität Dresden, daselbst Gründungsdirektor des Centrum für interdisziplinäre franko-kanadische und franko-amerikanische Forschungen/Québec-Sachsen (CIFRAQS), zeitweise auch assoziierter Professor am Institut für Geschichte der Université de Montréal (UdeM) und Präsident der Internationalen Gesellschaft für Québec-Studien (AIÉQ). Derzeit im Ruhestand, assoziiertes Mitglied der Chaire de recherche du Canada en études québécoises et canadiennes (CRÉQC) der Université du Québec à Montréal (UQÀM) und freier wissenschaftlicher Autor.
Priv.-Doz. Dr. Christian Weyers, Indogermanist, Romanist, Anglist, Amerikanist und Ethnologe. Nach wissenschaftlichen Stationen an den Universitäten Göttingen, Pamplona, Zaragoza und Santiago de Compostela sowie an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent in den romanistischen Fachbereichen der Universitäten Trier und Dresden. Er war bis 2012 Mitarbeiter im Bereich Historische Kartographie des Centrums für interdisziplinäre franko-kanadische und franko-amerikanische Forschungen/Québec-Sachsen (CIFRAQS) an der Technischen Universität Dresden und arbeitet heute u.a. als Freelance-Wissenschaftsautor und Lektor sowie Studienreiseleiter, u.a. auf Expeditionskreuzfahrten.

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