Komparatistik als Arbeit am Mythos .
Herausgegeben von Monika Schmitz-Emans
und Uwe Lindemann
(Hermeia; Band 6)
2003, 366 Seiten, Abb., Brosch.
€ 39,80
ISBN 3-935025-44-0
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Das Stichwort »Mythos« ruft offene Fragen grundlegender Art auf, wie ja insgesamt das Interesse verschiedener Wissenschaften und Diskurse am Mythischen gerade in jüngerer Vergangenheit zu lebhaften und kontroversen Diskussionen geführt hat. Die Verwendung des Begriffs »Mythos« in literaturwissenschaftlichen Kontexten ist diffus. Gelegentlich ist die Beziehung des jeweiligen Textes auf einen bestimmten Mythos gemeint, gelegentlich das nicht begrifflich Faßbare, Unbestimmbare im Hintergrund der literarischen Konstruktion. Die im vorliegenden Band enthaltenen Aufsätze suchen zum einen Antworten auf Fragen wie: Besteht zwischen Literatur und Mythos eine funktionale Analogie, etwa im Sinne zu leistender Kontingenzbewältigung, oder eine strukturelle, mit narratologischen Mitteln zu erhellende Korrespondenz? Gibt es im Bereich der literarischen Phänomene Strukturen, die als Mythenäquivalente beschreibbar wären? Sind Poetik und Literaturtheorie privilegierte Instanzen, wenn es um die Erörterung des Mythischen geht? Wie verhalten sich die von diesen Instanzen vorgeschlagenen Konzepte des Mythos zu den entsprechenden Denkformen anderer Wissenschaften und Diskurse? Ein Großteil der Beiträge setzt sich dabei mit einzelnen Mythen und Mythisierungsprozessen auseinander und macht deutlich, daß die Problematik einer Begriffsbestimmung des Mythischen in engem Zusammenhang mit der direkten Auseinandersetzung mit dem Material gesehen werden muß.
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Monika Schmitz-Emans ist Inhaberin des Lehrstuhls für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft am Germanistischen Institut der Ruhr-Universität Bochum und Vorsitzende des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (DGAVL).
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