Eristische Strukturen in Vorlesungen und Seminaren deutscher und italienischer Universitäten  
Analysen und Transkripte  
Herausgegeben von Angelika Redder, Dorothee Heller und Winfried Thielmann  

(Wissenschaftskommunikation, Bd. 8)
2014, 165 Seiten, Abb., Brosch., € 24,80
ISBN 978-3-939381-71-6

 

Wissenschaftliches Wissen entsteht wesentlich aus einem gemeinsamen Ringen um Erkenntnis; sein Korrektiv ist die Kritik. In allen Disziplinen zeigt sich spätestens dort, wo neues Wissen gegen bestehende Auffassungen durchzusetzen ist, die Sprachgebundenheit des wissenschaftlichen Kerngeschäfts. Die Frage, was überhaupt als wissenschaftliches Wissen akzeptiert werden kann und im wissenschaftlichen Streiten als Erkenntnis zur Geltung kommt, hängt einerseits von den Möglichkeiten ab, die wissenschaftliche Einzelsprachen zur Verfügung stellen, aber auch von gesellschaftlichen und institutionellen Konzeptionen von Wissen, seiner Genese und seiner Weitergabe. Die erforderliche Komparatistik wird hier konkret durchgeführt und für Mehrsprachigkeitsentfaltungen perspektiviert. In drei detaillierten Analysen deutscher und italienischer Hochschulkommunikation wird rekonstruiert, wie sich der Umgang mit der Vorläufigkeit und Strittigkeit wissenschaftlichen Wissens in universitären Lehr-Lern-Diskursen in verschiedenen Wissenschaftskulturen gestaltet. Damit ist zugleich die Aufmerksamkeit auf die Mündlichkeit der akademischen Wissensprozessierung gerichtet. Die zugrundeliegenden empirischen Sprachdaten werden hier als HIAT-Transkripte zugänglich gemacht.

Angelika Redder ist Professorin für Germanistische Linguistik und Allgemeine Sprachwissenschaft an der Universität Hamburg.
Dorothee Heller ist Professorin für Deutsche Sprache und Übersetzung an der Universität Bergamo.
Winfried Thielmann ist Professor für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Technischen Universität Chemnitz.

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